1806-1814/15 |
Napoleonische und Befreiungskriege |
1806.X.16. |
Französische Soldaten besetzen nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt Wurzen. |
1810 |
Die ersten Kleingartenanlagen, die „Pflanzebeete“, entstehen auf dem früheren Kuhwerder am Mühlgraben nördlich der Bleiche. |
1811 |
Die Stadtmühle brennt ab. |
1811/12 |
Anhaltende Durchmärsche französischer und anderer Truppen, von Teilen der Großen Armee, die im Juni 1812 in Russland einfällt. |
1813 |
Einquartierungen während des Frühjahrsfeldzuges. |
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Russische Pioniere bauen im April eine Floßbrücke über die Mulde. |
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Am 6.10. erreichen streifende Kosaken unvermutet die Stadt. |
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Napoleon nimmt mit dem 3. Armeekorps in der Nacht vom 8. zum 9.10. in Wurzen Quartier (Napoleon im Lossowschen Haus, Domgasse 2). |
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Am späten Nachmittag des 16.10. erstürmen Kosaken die Stadt und beenden damit die napoleonische Fremdherrschaft in Wurzen. Am 17.10. kommt es zu einem Gefecht am Kieselberg, französische Infanterie auf dem Marsch zum Wurzener Muldenübergang wird von Kosaken und österreichischen Einheiten angegriffen. |
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Während der Völkerschlacht wird Wurzen Lazarettort (Heilig-Geist-Kirche). Insgesamt werden während der Kriege 254 fremde Soldaten im „Soldatenwinkel“ auf dem Wurzener (Alten) Friedhof begraben. |
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Von März bis Dezember 1813 müssen die Wurzener an Kriegslasten 133 783 Taler 24 Groschen und 9 Pfennige tragen. Die Stadt ist tief verschuldet, die Schuldentilgung wird Jahrzehnte in Anspruch nehmen. |
1814.VII.17. |
Große Parade des „Banners der freiwilligen Sachsen“, eines nach der Völkerschlacht bei Leipzig gebildeten Truppenteils unter russischer Fahne, vor Zar Alexander von Russland, der aus diesem Anlass in Wurzen weilt. |
1817/18 |
Sanierungsarbeiten im Dom. Die barocke Innenausstattung verschwindet vollständig, ebenso verbliebene Zeugnisse aus vorreformatorischer Zeit, sie werden durch „Tischlergotik“ ersetzt. |
1818 |
Aufhebung des Stiftsamtes. Bis 1838 bildet das Stiftsland den Amtsbezirk Wurzen im Königreich Sachsen. Die Stiftsregierung wird 1819 aufgehoben. |
1819 |
Wurzen wird königlich-sächsische Garnisonsstadt. Ein Jäger-Bataillon ist zunächst in der „Alten Kaserne“, einem Stiftsgebäude auf dem Domplatz, untergebracht. |
1825 |
Gründung der Wolf von Arnimschen Braunkohlengruben Zeititz-Wurzen. |
1826 |
Die Stadt kauft mit ihrer aus 149 Eigentümern bestehenden brauberechtigten Bürgerschaft die spätere Stadtbrauerei für 2 330 Taler von der Fürstin Reuß (Thallwitz). |
1828 |
Mit dem Abbruch des Wenzelstores wird ein Vorgang eingeleitet, in dem sich Wurzen nach und nach von seiner noch weitgehend mittelalterlich geprägten Physiognomie trennt. |
VII.08. |
Ferdinand von Funck, sächsischer Offizier und Diplomat während der Napoleonischen Kriege, stirbt in Wurzen, wo er seine letzten Lebensjahre verbracht hat. |
1830/31 |
Revolutionäre Volksbewegungen in Sachsen |
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Ein Antrag der Wurzener Bürgerschaft vom 30.10.1830 an den Rat enthält u.a. die Forderung nach totaler Umwandlung der Landesverfassung und nach Wahl der Stadtverwaltung durch Stadtverordnete. Am 1. und 2.3.1831 erfolgen erstmalig Wahlen im Stadt-, Wenzels-, Eilenburger und Jacobsviertel. |
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Die Stadt umfasst nunmehr 447 Wohngrundstücke mit 3 800 Einwohnern. |
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Der sächsische Landbaumeister Königsdörffer baut die Straßenbrücken über Mulde, Aue und Mühlgraben. Die Fähre ist aufgehoben worden. Freigabe der Strombrücke nach 7-monatiger Bauzeit am 19.12.1830. 1831 Bau der Mühlgrabenbrücke. Übergabe der Landbrücke am 17.9.1832. Verzögerungen durch Unruhen unter den Bauarbeitern. |
1832.II. |
Neue Städteordnung in Sachsen. Die Gemeinden erhalten die Selbstverwaltung. |
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Durch die Eigengerichtsbarkeit einzelner Stadtteile oder Eigentümer (1806 von 543 Häusern 50 „unter dem Stift“, 89 „unter dem Amt“ und 404 „unter dem Rat“; dazu Eigengerichtsbarkeit des Steinhofes und der Stadtmühle) wird die Erarbeitung eines „Local-Statuts“ sehr erschwert. |
1833.X.16. |
Erstmals erscheint eine Lokalzeitung: das „Wurzener Wochen- und Intelligenzblatt“, gedruckt in der Druckerei Jacob auf dem Domplatz. |
1834 |
Wurzen hat 4618 Einwohner. |
1835 |
Königsdörffer lässt im November an der Mulde mit dem Bau der Eisenbahnbrücke beginnen. |
1836 |
Gründung der Zigarrenfabrik Hartenstein und der Möbelhandlung Zimmermann. |
1837 |
Gründung der Maschinenfabrik H. Aug. Schmidt. |
1838.VII.31. |
Das Teilstück Leipzig-Wurzen der ersten deutschen Ferneisenbahnlinie ist fertiggestellt. Die Eisenbahn fährt zum ersten Male bis Wurzen. |
1839 |
Fertigstellung der Eisenbahnlinie. Einweihung am 7.4.1839. Am 20.4. erstes Eisenbahnunglück auf dem Bahnhof. |
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Abbruch des Jacobstores. |
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Bau eines Militärhospitals vor dem Eilenburger Tor. |
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Im November und Dezember Vorbereitungen zur Vereinigung der „Capituls-Gemeinde“ (unter dem Stift, Domplatz) und der beiden Amtsgemeinden Crostigall und Gaudlitz mit der Stadtgemeinde. |
1840 |
In der Stadt leben 4 825 Einwohner. |
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Die Stadt wird zunehmend für auswärtiges Kapital interessant. Verschiedene günstige Standortfaktoren garantieren Profit: |
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· günstige Lage zum Wasser (Mulde und Mühlgraben), · nunmehr sehr gute Verkehrslage, · leistungsfähiges agrarisches Umland als Absatzgebiet, Rohstoffquelle, Arbeitskräftereservoir mit niedrigem Lohnniveau, · niedrige Bodenpreise, · „Fühlungsvorteile“ durch die Nähe der Messestadt. |
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August Schütz aus Hannover gründet die Wurzener Tapetenfabrik. Einbeziehung des „Neuen Hauses“ in die Tapetenfabrik. |
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Die eigentliche Industrialisierung beginnt. |
1840 |
Die städtische Gerichtsbarkeit wird an den Staat abgetreten. |
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Einführung des neuen sächsischen Münzsystems: · 1 Taler = 30 Neugroschen · 1 Neugroschen = 10 Neupfennig |
1843. August |
Erst nachdem die Gerichtsbarkeit an den sächsischen Staat abgetreten worden ist (1841), kann die neue Städteordnung auch in Wurzen in Kraft treten. |
1844 |
Abbruch des Eilenburger Tores und des Torturms. |
1845 |
Gründung einer Tonwarenfabrik und Ziegelei in Bennewitz (durch Carl und Gustav Harkort aus Leipzig). |
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Gründung einer Papierfabrik am Mühlgraben. |
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Der demokratisch gesinnte Rechtsanwalt Julius Theodor Schmidt (geboren 1811 in Wurzen) wird zum Bürgermeister gewählt. |
1847 |
Erwerb der Stadtmühle durch Friedrich Krietsch. In der Folgezeit Ausbau der Mühle zum ersten Großbetrieb der Stadt (Übergang von der Lohn- zur Handelsmüllerei; 1869 Wegfall des Mahlzwanges und Aufnahme der Brotbäckerei; 1875 Aufnahme der Bisquitbäckerei; 1883 Aufgabe der Brotbäckerei). Die Entwicklung dieses Betriebes stimuliert nachhaltig die Entwicklung anderer Gewerbe und Industrien in der Stadt. |
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Gründung des Turnvereins 1847. |
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Verlegung der Post aus dem Postgebäude am Rondell in die Eichlerschen Häuser in der Schulgasse (Domplatz). |
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Am 14.7. Eröffnung einer „Spar- und Leihcasse“ im Rathaus. |
1848/1849 |
Bürgerlich-demokratische Revolution in Sachsen. |
1848 |
Im Frühjahr kommt es in Wurzen zum ersten Male zur Bildung zweier politischer Vereine: des „Deutschen Vaterlandsvereins“, der sich auf das städtische Kleinbürgertum stützt und die demokratische Umgestaltung Deutschlands fordert (Versammlungsort ist „Stadt Leipzig“ am Bahnhof), und des „Deutschen Vereins“ der Wurzener Offiziers- und Beamtenkreise sowie der Grundbesitzer, denen es um den Erhalt der Monarchie geht (Versammlungsort ist das „Blütgensche Restaurant“ in der Färbergasse). |
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Bürgermeister Schmidt wird im Mai in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt (er tritt sein Mandat im Herbst an den Wurzener Advokaten Carl Ludwig Langbein ab). |
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Unter dem Einfluss der Ereignisse in Sachsen gestaltet sich der traditionelle Schützenaufzug am Donnerstag nach Pfingsten (13.6.) zu einem Volksfest, bei dem auf dem Bürgerwerder eine „Freiheitssäule“ errichtet wird. |
1849 |
Wegen offener Unterstützung des Dresdener Maiaufstands wird Schmidt am 10.5. im Rathaus durch sächsisches Militär verhaf-tet und später wegen Hochverrats angeklagt. |
1850 |
In der Nacht vom 3. zum 4.4. gelingt Schmidt mit Hilfe von Freunden die Flucht aus dem Wurzener Amtsgerichtsgefängnis. Er wandert nach Amerika aus. |
1851 |
Nach einjähriger Bauzeit wird im März ein Krankenhaus mit 14 Betten übergeben (August-Bebel-Straße 40). |
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Gründung der Beleuchtungskörperfabrik F. August Dämmich. |
1852 |
Wurzen hat im November 5 256 Einwohner (wie am Ende des 16. Jh.) |
1853 |
Bau einer Bürgerschule am Domplatz (neben der alten Lateinschule. |
1854 |
Postdirektor Just lässt in der Bahnhofstraße (heute Nr. 26) ein neues Postgebäude errichten. |
1856 |
Woll- und Velourstaubfabrik Schütz gegründet (die spätere Teppichfabrik). |
1857 |
Gründung einer „Kleinkinderbewahranstalt“. |
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Gründung der Schokoladenfabrik A. Uhlitzsch (später BHG). |
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Gründung der Kartonagenfabrik Zimmermann & Breiter. |
1859 |
Eröffnung eines Steinkohlengaswerkes. Wurzen erhält die erste Stadtbeleuchtung. |
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Gründung der Möbelfabrik Hermann Streil in der Domgasse. |
1861 |
Die Pianofortefilzfabrik J. D. Weickert (1847 in Leipzig gegründet) wird von Golzern nach Wurzen verlegt. |
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Eröffnung der Wollwäscherei Schroth (1831 als Weißgerberei gegründet). |
1862 |
Gründung der Sächsischen Bronzewarenfabrik K. A. Seifert. |
1865 |
Die Wurzener Zigarrenmacher gründen in der „Pfeffermünze“ (später „Bürgergarten“) eine „Kranken- und Unterstützungskasse“. Das ist die erste Organisationsform der Wurzener Arbeiterschaft überhaupt. |
1866 |
Preußisch-Oesterreichischer Krieg. |
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Besetzung Wurzens durch preußische Truppen. |
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Gründung der Hanfgurt- und Treibriemenweberei, Drahtseil- und Drahtzaunfabrik A. W. Kaniß. |
1867 |
Eröffnung einer „Dampfschiffahrt“ auf Mühlgraben und Mulde. |
1870/71 |
Deutsch-französischer Krieg |
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11 Wurzener fallen in Frankreich (Obelisk auf dem Wettinerplatz von 1889, "Wettinsäule"). |
nach 1870 |
Das Wurzener Ostviertel entsteht. |
1871 |
Kleindeutsche Reichseinigung unter Führung Preußens. |
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Die Stadt hat 7 851 Einwohner. |
1872 |
Maschinenfabrik, Eisengießerei und Kesselschmiede Richard Klinkhardt gegründet. |
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Gründung der Apparatebauanstalt A. Naumann. |
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Bau zahlreicher neuer Brunnen. Die alten Röhrtröge verschwinden. |
1873/74 |
Endgültige Neuordnung der lokalen Staatsbehörden in Sachsen. Trennung von Justiz (Amtsgerichtsbezirk Wurzen) und Verwaltung (Amtshauptmannschaft Grimma). |
1873 |
Gründung einer Realschule, aus der 1879 ein Gymnasium hervorgeht. |
1874 |
Das Postgebäude wird von der kaiserlichen Postverwaltung übernommen. Bei dieser Gelegenheit befindet sich der Generalpostdirektor Stephan in Wurzen. Bereits 36 Ortschaften gehören zum Landbezirk des Postamtes Wurzen. |
1876 |
Gründung des Ländlichen Wirtschaftsvereins Kühren. |
1877 |
Fertigstellung der Muldentalbahn. Wurzens „Nordbahnhof“ (heute Amtsgericht) wird Endstation dieser Strecke. Am 1.7. fährt die Eisenbahn zum ersten Male auf dieser Strecke bis Wurzen. Stillegung des Bahnhofs 15.10.1879. |
1878 |
Eröffnung der Landwirtschaftlichen Kreisschule. |
1879 |
Gründung der Maschinenfabrik und Eisengießerei G. A. Schütz (später MAFA). |
1880 |
Georg Juel, Besitzer der Teppichfabrik, lässt am nördlichen Stadtrand einen Park anlegen (südlicher Teil des heutigen Stadtparkes). |
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Wurzen hat 9 719 Einwohner. |
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Gründung der Wurzener Gardinen- und Spachtelfabrik Paul Blei & Co. |
1881 |
Übergabe des 1880/81 erbauten Schulgebäudes Domplatz 7/8 (1891-1949 Mädchenschule, 1949-1991 Grund-, Mittel- und Oberschule, 1991-1996 Gymnasium, nach Umbau seit 1998 Berufliches Schulzentrum). |
1881/1882 |
Walter Hasenclever wohnt nach seiner Ausweisung aus Leipzig während des Sozialistengesetzes (1878-1890) in Wurzen. |
1882 |
Gründung der Maschinenfabrik Aug. Deutloff. |
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Gründung der Wurzener Kartonagenfabrik Paul Kraner. |
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Julius Künzel wird aus Leipzig ausgewiesen und lässt sich in Wurzen nieder. Er ist mit August Bebel und Wilhelm Liebknecht befreundet. Die beiden kommen aus Borsdorf oft ins Wurzener Land und halten z.B. im Waldhaus „Waidmannsheil“ im Planitzwald heimliche Beratungen auch mit Wurzener Sozialdemokraten ab. Das fördert nachhaltig den Einfluss der Sozialdemokratie auf die Wurzener Arbeiterschaft. |
1884 |
Gründung einer Bauarbeiter- und Tischlergewerkschaft. |
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In der Folgezeit entstehen bis 1890 als Vorläufer von Gewerkschaften Fachverbände u.a. der Maler, Buchdrucker, Steindrukker. |
1885 |
Gründung der Wandtafelfabrik von Oskar Jäger & Co. |
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Gründung der Buchdruckerei Reinhold Müller. |
1886-1889 |
Bau der Jägerkaserne auf dem Gelände des ehemaligen Muldentalbahnhof (nach Heeresreform 1900 Infanteriekaserne, 1920/26 Ausbau u.a. zum „Stadthaus“). |
1886 |
Gründung der Filz- und Schuhwarenfabrik Wilhelm Häntzschel. |
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Die Söhne Friedrich Krietschs sehen sich gezwungen, den Familienbetrieb („Krietschmühle“) in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. |
1887 |
Gründung des Arbeiter-Bildungsvereins, 1893 in „Volks-Bildungs-Verein“ umbenannt. |
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Einweihung des Neuen Friedhofs. |
1888 |
Umbau des Bahnhofsgebäudes. |
1889 |
5-wöchiger Bauarbeiterstreik. |
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Chemische Fabrik Gebr. Kluge gegründet. |
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Gründung der Wurzener Bank. |
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Gründung der Maschinenfabrik für Transportanlagen G. F. Lieder. |
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Gründung der Transportanlagenfabrik Max Schönert. |
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Baubeginn für neues Postamt (fertiggestellt 1890). |
1890 |
Abriss des Domtores als des letzten Stadttores. |
1890/91 |
Bau der Knabenschule (heute Pestalozzi-Mittelschule). |
1890 |
Wurzen hat 14 635 Einwohner. |
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Gründung einer Handelslehrlingsanstalt (die spätere Handelsschule). |
1891 |
Einrichtung einer Stadtfernsprecheinrichtung mit zunächst 35 Teilnehmern und einer Fernsprechleitung nach Leipzig. |
1892 |
Der Zigarrenmacher August Fleischer vertritt erstmalig die Wurzener Sozialdemokraten im Stadtparlament. |
1893 |
Das Rohrnetz für die zentrale Wasserversorgung der Stadt wird ver legt und der Wasserturm erbaut. Im Oktober wird die Anlage in Betrieb genommen. |
1894 |
Das neue Städtische Wasserwerk übernimmt die zentrale Wasserversorgung der Stadt. |
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Gründung des Arbeiter-Turn-Vereins. |
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Eine Zeitlang ist Julius Künzel der einzige sozialdemokratische Stadtrat in Sachsen (bis 1890). |
1898 |
Gründung der Transportanlagenfabrik Otto Scheufler. |
1899 |
Streik der Bauarbeiter um höhere Löhne und Herabsetzung der 12-stündigen Arbeitszeit. 5 Betriebe mit 169 Maurern werden bestreikt. |
1900 |
Wurzen hat 16 614 Einwohner. Die Stadt vergrößert sich nach Osten bis zur Marienstraße. |
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Gründung der Maschinenfabrik Adolf Busse. |
1901 |
Eröffnung einer Reichsbanknebenstelle im Badergraben. |
1902 |
Umbau der Liegenbank; ihre Keller werden verfüllt und vermauert. Der Markt erhält ein neues Pflaster. |
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Fertigstellung der Artilleriekaserne nördlich des Stadtparks. |
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Weihung der katholischen Kirche (erbaut 1896/99). |
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Abriss des letzten Backhauses auf der Bleiche. |
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Gründung der Pantographenfabrik Neidhardt. |
1903 |
Bildung einer selbständigen Unterbezirks der SPD. |
1904 |
Die Gesellschaft für gleislose Bahnen Max Schiemann & Co. siedelt sich in Wurzen an und baut für die Mühlenwerke AG 1905 eine gleislose elektrische Gütertransportbahn (in Betrieb zum König-Albert-Schacht bis 1911, zur Roggenmühle am Güterbahnhof bis 1928). |
1906 |
Eröffnung des ersten Wurzener Kinos im Gasthof zur Rose. |
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Eröffnung des Jacobschen "Privat-Orts-Museums". |
1907 |
Während eines Manövers hält sich König Friedrich August III. in Wurzen auf. |
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Gründung der Commerz- und Privatbank (A.-G.) im Badergraben. |
1908.IV.22./23. |
Die Tapetenfabrik Schütz brennt ab. Das zu ihr gehörende barocke "Gewandhaus" wird abgerissen. |
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Aus dem Erlös einer Lotterie wird auf dem Wachtelberg ein Aussichtsturm ("Bismarckturm") errichtet. |
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Gründung der Wurzener Terraingesellschaft G.m.b.H. |
1909 |
Gründung des Wurzener Geschichts- und Altertumsvereins. |
.IV.01. |
Einweihung des Bismarckturmes auf dem Wachtelberg. |
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Gründung der Wurzener Metallwarenfabrik. |
1911 |
Wurzen erreicht mit 18 500 Einwohnern einen neuen Wachstumshöhepunkt. |
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Umfassende Erweiterung des Bahnhofs. |
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Einweihung des neuen Stadtkrankenhauses (erbaut 1909/11). |
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Mit der Inbetriebnahme der Umformerstation zieht die Elektrizität in Wurzen ein. |
.III.27. |
Als erstes sächsisches Flächennaturdenkmal wird der Wachtelberg unter Schutz gestellt. |
.V.06.-X.31. |
Auf der 1. Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden wird das Wurzener Projekt „Gartenvorstadt Ost“ im Bereich „Deutsche Städte“ präsentiert. |
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Eröffnung einer Filiale der Allgemeinen Deutschen Credit-An-stalt in der Wenceslaigasse. |
.XII.12. |
"Vater Schöne" beendet als letzter Türmer auf der Wenceslaikirche seinen Dienst. |
1913 |
Auf dem Turm der Wenceslaikirche wird erstmals eine städtische Uhr eingebaut, die die Firma Lieder der Stadt geschenkt hat. |
1914 |
Wurzen hat 19 200 Einwohner. |